Denkräume – ein systemischer Blick auf Innovationen
Mittwoch, 16. Mai 2012
These:
Andere Sichtweisen oder ein anderer Standpunkt für die Betrachtung bringt Innovation.
Auseinandersetzung:
Der geübte/eingeübte/gewohnte/routinierte Blick auf etwas hat nicht die Möglichkeit von anderer Seite zu sehen bzw. von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten/zu denken.
-> Problem des ,beschränkten‘ (blinden) Blicks des Profis auf das Bekannte
=> keine Innovation
Mit dem geübten Blick des Fach-/Sachfremden 'Nobody' auf das Unbekannte ergeben sich zwangsläufig andere 'Ansichten'. Der Fremde kann die Fachsicht gar nicht annehmen/einnehmen. Er nimmt seine (andere) Sicht auf das Unbekannte ein - ganz natürlich. Dadurch sieht er Aspekte/Dimensionen, die im ersten Moment unsinnig erscheinen - für ihn und/oder für den Fachspezialist - dadurch aber Denkraum für Neues sind oder werden.
-> Zwangsläufige natürliche Wahrnehmung des Nobody als Chance für die Erkennung neuer Möglichkeiten/Räume durch seinem Blick auf das Unbekannte
=> grösstmögliche Innovationskraft
Die Tatsache, dass jeder einen anderen Erfahrungshintergrund/Wirklichkeitskonstruktion hat und damit einen anderen Denkraum hat und nutzt, dient auf natürliche Weise der Weiterentwicklung - Progression/Innovation entsteht. Oder besser gesagt: Verschiedene Denkräume ergeben ein bisher unbekanntes Denkgebäude und damit zwangsläufig Innovation - so wie die Entdeckung neuer Räume in einem unbekannten Gebäude. Deshalb bringt es wenig, mehr gleichartige Personen in den gleichen 'Denkraum' zu setzen um Innovationen produzieren zu wollen. Der Anstoss des Systems von aussen und von einer anderen Richtung ist das Entscheidende. Beispiel: Elektroingenieure, die die empfindliche Elektronik eines optischen, sich bewegenden Empfängers immer besser abzuschirmen versuchen, anstatt den Empfänger zu fixieren, dadurch die Störungen zu eliminieren und dafür die Optik (mechanisch) zu bewegen! Aus Sicht des Elektronikers ein unbekannter - ja absurder - Denkraum, den nur ein Aussenstehender einnehmen kann - neutral, vorbehaltlos und unvorbelastet.
Fazit:
Die Denkräume fachlich Aussenstehender nutzen um Fachinnovationen zu ermöglichen. Eine zunächst unsinnig erscheinende These. In der Praxis hat sie sich bewährt.
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