Wenn Projekte scheitern – oder warum Symptome zu Ursachen werden.

Dienstag, 19. März 2013

Die aktuellen Fälle bekannter Grossprojekte zeigen, dass auch professionell geführte und gemanagte Projekte scheitern können. Nichts Erstaunliches, wenn man sich die jeweiligen Kontexte anschaut, und Schadenfreude ist hier fehl am Platz. Diese und andere Projekte zeigen, dass Zeitverzögerungen und Budgetüberschreitungen als DIE wesentlichen Gründe dafür angesehen werden können, dass Projekte neu aufgesetzt oder abgebrochen werden.


Ein Vergleich mit dem Grossprojekt MENSCH zeigt jedoch, wie primitiv mit diesen Projekten umgegangen wird. Hat zum Beispiel eine Person Karies, dann bekommt sie nicht einfach immer mehr und stärkere Schmerzmittel zur Linderung des Symptoms. Dieses Vorgehen erscheint uns lächerlich, und im Mittelalter sind noch viele Menschen daran gestorben. Heute werden gezielte Massnahmen ergriffen, die nach Möglichkeit den Ausgangszustand wieder herstellen und ihn langfristig erhalten. Es sei gesagt, dass auch Schmerzmittel zur Überbrückung eingesetzt werden, um die Beschwerden zu lindern, aber nie in der Hoffnung, dass das Loch im Zahn wieder zuwächst. Das heisst, in der Medizin wird die Störung eines Systems ganzheitlich betrachtet, untersucht und nach möglichen Massnahmen zur Ursachenbekämpfung und Schadenbegrenzung gesucht. Auf das Projektgeschäft übertragen, würde es bedeuten, eben nicht nur auf die Zeit- und Kostenbremse zu treten (oder mehr Zeit und Kosten zu gewähren), sondern die komplexen Prozesse und Verbindungen zu analysieren, die zu dieser Situation geführt haben. Das hört sich im ersten Moment aufwändiger an als es ist. Und man muss auch nicht mit allen Beteiligten Frieden schliessen, um die Projektziele zu erreichen.


Ausschlaggebend ist ein funktionales Projektsystem, das Zusammenspiel von Personen zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels. Im Körper sind der Stoffwechsel und die Zellen untrennbar miteinander verknüpft. Wie ist das im Projekt? Wie sind die Projektbeteiligten und ihre Beziehungen zueinander? Gibt es Zielkonflikte? Gibt es Interessenkonflikte? Warum macht Gruppe A etwas anderes als Gruppe B erwartet? Die schiere Auseinandersetzung mit diesen und weiteren einfachen Fragen, eröffnet neue Perspektiven und liefert erste Ansätze für die effiziente und effektive Bearbeitung eines Projekts - für JEDES Projekt.

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